Hier sind noch mal Arten der Akkordverwandtschaften umrissen, um auch die bisher nicht erwähnten zu beleuchten. Viele dieser Zusammenhänge lassen sich oft auch anders, und vor allem einsetzbarer erklären. Aber möglicherweise bringen diese Konzepte ja den einen oder anderen auf Ideen.
Die Stufenverwandtschaft
Diese haben wir bereits kennen gelernt. Es handelt sich hierbei um die Verwandtschaft von Akkorden aus einer Tonart.
Eben alle Akkorde aus C Dur sind miteinander verwandt, da diese alle aus den Tönen der selben Tonleiter bestehen.
Dies hat zur Folge, dass man eben diese Akkorde beliebig hintereinander spielen kann und es wird „schön“ für das Ohr klingen.
Die Halbtonverwandtschaft
Diese bezieht sich darauf, dass jeder Akkord mit einem anderen verwandt ist, welcher sich nur durch einen Halbton unterscheidet.
Es darf sich also nur ein Ton zwischen 2 Akkorden unterscheiden und dieser nur um einen Halbton.
C aug
C
E
G#
E Moll
C Dur
C Moll
B
C
C
E
E
Eb
G
G
G
C#°
C#
E
G
Wie man hier sieht, sind mit C Dur: E Moll (Halbton und Stufenverwandt), C aug, C#° und C Moll Halbtonverwandt,
und unterscheiden sich nur durch einen Halbton. (C Moll kann auch als borrowed chord aus der gleichnamigen Tonart betrachtet werden)
Quintverwandtschaft
Die Quintverwandtschaft haben wir ebenso schon kennen gelernt. Sie ist die wohl gebräuchlichste Form der Akkordverwandtschaft.
Gut zu sehen ist sie in den Standardkadenzen,wie in der klassischen I-IV-V-I Verbindung:
Die I ist eine Quinte von der IV entfernt und die V eine Quinte von der I.
Das selbe bei der II-V-I:
Die II ist eine Quinte von der V entfernt und die V wieder eine Quinte von der I.
Terzverwandtschaft
Diese ist die am schwersten hörbare von allen Verwandtschaften. Sie besagt, alle 3 Klänge welche sich im Abstand einer großen Terz befinden (Großterzverwandtschaft), sowie alle 3 Klänge welche sich im Abstand einer kleinen Terz zueinander befinden (Kleinterzverwandtschaft) sind miteinander verwandt.
Spielt man dies Akkorde nacheinander, fällt einem die Verwandtschaft oftmals nur schwer auf.
Großterzverwandtschaft
C, E, G#.
Kleinterzverwandtschaft
C, Eb, Gb, A.
Die zweite Möglichkeit der Terzverwandtschaft stellt die Bedingungen, dass die Akkorde nicht nur eine Terz voneinander entfernt sein sondern auch 2 gleiche Töne beinhalten müssen. Dies schränkt zwar die Möglichkeiten von verwandten Akkorden ein, ist aber für das Ohr leichter nachzuvollziehen. Im Folgenden haben wir nicht nur Terz Verwandtschaften sondern
auch Stufen Verwandtschaften. Dieses Beispiel soll auch zeigen, dass manchmal mehrere Verwandtschaftsarten in Frage
kommen.
C-Dur ist Großterzverwandt mit E Moll
C
1
E
1
E
3
G
3
G
5
B
5
C- Dur ist Kleinterzverwandt mit A Moll
C
1
A
1
E
3
C
3
G
5
E
b5
borrowed chords
...heißt: ausgeborgte Akkorde. Im Prinzip bedeutet dies, man entnimmt einfach einen Akkord aus einer gleichnamigen Tonart und spielt ihn auf der für ihn passenden Stufe.
Oben war schon erwähnt, dass man in C Dur den C Moll Akkord als solchen aus der gleichnamigen Tonart nimmt. Man könnte sich aber auch entscheiden die III. Stufe aus C Moll zu entlehnen, damit würde man einen Eb Dur Akkord in C Dur einsetzen können. So gemacht bei unzähligen Rock Akkordwechseln (Bsp. in C Dur):