Die Dur Tonleiter sollte jetzt ja schon ein Begriff sein, aber was ist das Dur System? Einfach alle Tonleitern, welche sich aus der Durtonleiter ergeben.
Wie, Tonleitern aus einer Tonleiter? Klingt seltsam, ist aber so. Die modalen Tonleitern (so werden diese genannt) entstehen über den einzelnen Tönen.
Wie bereits erwähnt sagen nicht die Töne, sondern die Intervallstruktur aus, um welche Tonleiter es sich handelt. Du erinnerst dich an die Erklärung warum A Moll und C Dur die gleichen Töne haben aber trotzdem unterschiedliche Tonleitern sind?
Hier nochmal zum auffrischen:
C Dur
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C
D
E
F
G
A
B
C
GT
GT
HT
GT
GT
GT
HT
A Moll
A
A#
B
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A
B
C
D
E
F
G
A
GT
HT
GT
GT
HT
GT
GT
Dies lässt sich nun über alle Töne der Tonleiter fortsetzen. Wenn man das macht, ergeben sich 7 Tonleitern und jede klingt anders. Hier mal die Übersicht mit den Namen.
C ionisch (die Durtonleiter)
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C
D
E
F
G
A
B
C
GT
GT
HT
GT
GT
GT
HT
D dorisch
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C#
D
D
E
F
G
A
B
C
D
GT
HT
GT
GT
GT
HT
GT
E phrygisch
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C#
D
D#
E
E
F
G
A
B
C
D
E
HT
GT
GT
GT
HT
GT
GT
F lydisch
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C#
D
D#
E
F
F
G
A
B
C
D
E
F
GT
GT
GT
HT
GT
GT
HT
G mixolydisch
G
G#
A
A#
B
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G
A
B
C
D
E
F
G
GT
GT
HT
GT
GT
HT
GT
A aeolisch (natürlich Moll)
A
A#
B
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A
B
C
D
E
F
G
A
GT
HT
GT
GT
HT
GT
GT
B lokrisch
B
C
C#
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
B
C
D
E
F
G
A
B
HT
GT
GT
HT
GT
GT
GT
Alle diese Tonleitern sind in der selben Tonart, in diesem Fall C Dur, klar was sonst. Die Fingersätze für diese Tonleitern findest du wieder im Bereich "Üben".
Schauen wir uns mal den dorischen Modus näher an. Aufgrund dessen, das wir beim D beginnen hat die Tonleiter auch andere Intervalle.
D nach D
Prim
1
D nach E
große Sekunde
2
D nach F
kleine Terz
b3
D nach G
reine Quart
4
D nach A
reine Quint
5
D nach B
große Sexte
6
D nach C
kleine Septime
b7
D nach d
Oktave
8
Eindeutig sind nicht mehr alle Intervalle gleich. Die 3 (große Terz) wurde zur b3 (kleine Terz) und die 7 (große Septime) wurde zur b7 (kleine Septime).
Was bringt einem das jetzt in der Anwendung? Fürs erste wohl nur 6 Fingersätze mehr zum Üben, aber es steckt natürlich mehr dahinter.
Wie wir gesehen haben, lässt sich der Dur Akkord durch Terzschichtung über die Durtonleiter bauen, das selbe funktioniert nun auch mit den weiteren 6 Tonleitern.
Ich werde das nur am Beispiel des dorischen Modus zeigen, da die Idee ja immer die selbe und übertragbar ist.
D dorisch
D
D#
E
F
F#
G
G#
A
A#
B
C
C#
D
D
E
F
G
A
B
C
D
D
F
A
kleine Terz
große Terz
Wie man an den Terzen sieht (erst klein, dann groß) handelt es sich hierbei um einen Moll Akkord, daraus folgt auch, dass die dorische Tonleiter eine Moll Tonleiter ist.
Wie schaut es bei den anderen aus:
phrygisch - Moll
lydisch - Dur
mixolydisch - Dominant (Dur)
aeolisch - Moll
lokrisch - halb vermindert (Moll)
Nun stehen hier die beiden Worte Dominant und halb vermindert, was das zu bedeuten hat kommt noch, aber in Klammer steht das prinzipielle Geschlecht.