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Kapitel 10 - sus, add und Weiteres

Der Quartvorhalt

...oder auch sus Akkord. Sus steht für suspended, was so viel wie frei schwebend heißt. Dies bedeutet, man ersetzt die Terz eines Akkordes durch die Quart.
Am beliebtesten ist der Quartvorhalt über Dominanten (z.B.: A 7sus4). Man schreibt in diesem Falle nicht 11, da die Terz ersetzt und nicht die 11 hinzugefügt wird. Wie das Wort suspended schon impliziert, erzeugt dieser einen schwebenden Klang.

Add Akkorde

Add leitet sich von added (hinzugefügt) ab. Das heißt, man fügt einem Akkord einen Ton hinzu ohne dabei die Terzschichtung zu erhalten. Das add wird auf die None (9) verwendet. Im Prinzip spielt man dabei den 3 Klang, überspringt die Septime und fügt die None hinzu. In A Dur (ionisch) sieht das so aus:
A (7)9AC#EG#b
A add9AC#Eb
Intervalle13579

6 nicht 13
6er Akkorde werden nicht Add genannt, obwohl die dafür geltende Praxis passen würde. Wenn man die Schreibweise 6 bei einem Akkord findet, bedeutet dies die Sexte wird tatsächlich aus der ersten Oktave hinzugefügt. Dies ist vor allem wichtig, wenn es sich um einen Melodiebogen in der Akkordfolge handelt, wie z.B. im Blues, wo ein Wechsel zwischen Quint, Sext und Septime die Standardbewegung darstellt. (In der Praxis ist es aber oft so dass, obwohl 6 steht, trotzdem ein Intervall aus höheren Oktaven gespielt wird.)

Der sus 2

Man findet auch diese Schreibweise (z.B. A sus2). Es bedeutet die Terz wird durch die Sekunde ersetzt (Beim A Dur Akkord wird das C# durch B ersetzt).

Powerchords oder Quintakkorde

sind eine Form der Anwendung. Prinzipiell besteht ein Powerchord (geschrieben am Beispiel A: A5 oder A no3rd) aus Grundton und Quinte. Genau genommen handelt es sich dabei noch um keinen Akkord, da er nur aus zwei Tönen besteht. Da er aber trotzdem in einer Tonart steht, (er wird ja in einem Liedkontext gespielt) hätte er das Geschlecht von der Stufe, auf der er gespielt wird. Wird er über der VI. Stufe gespielt, wäre er dennoch aeolisch und deswegen Moll.

Die Quart in Moll

Bei Moll Akkorden ist es durchaus üblich Quart und Terz gleichzeitig zu verwenden. In diesem Fall erhalten wir einen Moll 11 Akkord.
Bsp.: A m7/11, A C E G d.