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Kapitel 1 - Grundlagen

Allgemeines

Musik ist 2 Dimensional. Was heißt das?
Musik besteht aus den Informationen der Töne (Harmonie / Melodie), sowie dem zeitlichen Verlauf (Rhythmik).
Also die Dimensionen Tonhöhe und Zeit.

Töne

...sind das Alphabet der Musik. Aber wie viele Töne gibt es? Die Antwort: 12.
Die Bezeichnung der Töne geht auf die Griechen zurück. Da diese die Moll Tonleiter als Ausgangspunkt gewählt haben, heißen die Töne der A Moll Tonleiter: A B C D E F G.
Dem geneigten Leser fällt nun auf, dass dies nur 7 Töne sind. Wo sind die restlichen 5? Ganz einfach dazwischen, bis auf zwei Fälle. Zwischen B und C sowie E und F befindet sich kein Ton. Warum dem so ist, wird später erklärt. Diese Töne werden je nach Bewegungsrichtung beim Spiel mit einem "is(#)" oder "es(b)" erweitert. Die Gesamtheit aller Töne ist nun also:
aufwärts: A A# B C C# D D# E F F# G G#
abwärts: A Ab G Gb F E Eb D Db C B Bb
Eine kleine Visualisierung: die schwarzen Tasten auf einem Klavier entsprechen den #/b Tönen, die weißen den reinen Alphabet Tönen (also C Dur).

Diese Gesamtheit der Töne wird auch als Chromatik oder chromatische Tonleiter bezeichnet. Ihr Merkmal ist, dass Sie nur aus Halbtönen besteht, deswegen wird sie zu den symmetrischen Skalen / Tonleitern gerechnet

Wenn du dir die Gitarre genau ansiehst, wird dir auffallen, dass der 12. Bund eine Markierung besitzt, welche sich von den restlichen Bünden unterscheidet (meistens sind es zwei Punkte). Dort findest du den selben Ton wie die leere Saite, nur eine Oktave höher (Oktaven werden später erklärt). Jeder Bund auf der Gitarre entspricht einem Halbtonschritt, zählt man nun von der leeren A Saite 2 Bünde hinauf (zweiter Bund) ergibt sich somit der Ton B.

Nun fragt sich der Deutschsprachige, es gibt doch auch den Ton H? Stimmt, aber nur im deutschen Sprachraum, der Rest der Welt kennt diesen nicht. Dies ist auf einen Abschreibfehler im 13. Jhd. zurückzuführen, der diese wunderbare Einfachheit für uns deutschsprechende zerstört hat. Der Ton H ist der Ton B! Der Ton, den wir im Deutschen als B bezeichnen ist beim Rest der Welt Bb.

Enharmonische Verwechslung

Wie oben erwähnt, werden Töne nach ihrer Bewegungsrichtung benannt. Dies hat zur Folge, dass die # gekennzeichneten Töne ein b Pendant haben. Das heißt nichts anderes als dass z.B. D# und Eb ein und der selbe Ton sind.
Warum macht man so etwas? Sicherlich um die Sache unnötig zu komplizieren. Nein, natürlich nicht! Es geht dabei darum, dass die Logik der Tonbezeichnung (Alphabet von A bis G) jederzeit erhalten bleibt.

Was ich damit meine, zeige ich am Beispiel von F Dur:

F Dur, wie es sich gehört, hat die Töne:
F G A Bb C D E
würden wir den Ton Bb durch A# ersetzen sehe sie so aus:
F G A A# C D E
Wie man sieht fehlt in dieser Abfolge nun der Buchstabe B, aber dafür ist A zweimal vorhanden. Eben um die Logik von A B C D E F G zu erhalten, nennt man das A# in diesem Fall Bb. So einfach ist das.

Rhythmus

...ist der zeitliche Verlauf von Musik. Musik kann einen konstanten Puls bei immer gleicher Geschwindigkeit (am stärksten in der Popularmusik vertreten) oder auch schwankende Tempi haben (am ehesten in der Klassik zu finden).
Somit kann man einen fixen Wert haben, wie z.B. 120 Bpm (Bpm = Beats per Minute / Schläge pro Minute) oder eine Angabe des Bereichs, wie Andante (bedeutet getragen / langsam).

Was ist nun der Puls oder Beat?
Wenn wir uns ein Lied anhören das uns gefällt, tippen wir fast automatisch mit dem Fuß dazu und wenn man nicht zu den total rhythmusbefreiten Menschen gehört, wird dies mit ziemlicher Sicherheit der Beat sein! Der Beat sind also schwere, betonte Zählzeiten, die uns nahezu zwingen sie mitzuklopfen.

Welche Rhythmen gibt es nun?
Im abendländischen Raum sind die gängigsten Rhythmen der 4/4 und 3/4 Takt. Möglich ist aber eigentlich alles (wenn auch nicht zwangsweise sinnvoll) dessen Nenner durch 2 teilbar ist.
z.B.: 6/8, 7/4,etc.
Wenn wir nun einen 4/4 Takt bei 120 Bpm haben bedeutet dies, dass in einer Minute 120 Viertel (Beats) gespielt werden, bei 6/8 das 120 Achtel (Beats) in der Minute gespielt werden.

Musikalisch ist die kleinste sinnvolle Einheit, der Takt. Angaben wie 4/4 geben an wie ein Takt aufgebaut ist. In diesem Fall bedeutet es ein Takt besteht aus 4 Vierteln.

Im weiteren Verlauf der Kapitel wird nur noch Harmonielehre erklärt. Ein Rhythmus Kurs wird bei Zeiten folgen.