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Kapitel 14 - Akkordverbindungen in Moll

Genauso wie in Dur gibt es auch hier die gängigen Akkordverbindungen, aber durch die größere tonale Vielfalt, gibt es auch mehr Möglichkeiten wie Moll sein kann.

I - IV - V in Moll

dorisches Moll
Die Akkorde über dem dorischen Modus wären damit:
IA Moll7
IVD7
VE Moll 7
So wäre die Akkordverbindung, wenn man sie stur in dorisch spielen würde. Wie wir aber gehört haben, sollte sich auf der V. Stufe eine Dominante befinden, also wird daraus:
IA Moll7
IVD7
VE7 / (alt)
Nimmt man diese Akkordverbindung so wie sie ist und legt sie über die Form eines 12 taktigen Blues, erhält man einen dorischen Blues. Diese sind sehr beliebt im Bluesrock Bereich.

aeolisches (natürliches) Moll
Wieder stur im aeolischen Modus:
IA Moll7
IVD Moll7
VE Moll 7
Mit einer Dominante auf der V. Stufe wird daraus:
IA Moll7
IVD Moll7
VE7 / (alt)
Wieder über das Bluesschema gelegt, erhält man einen 'klassischen' Moll Blues.

Harmonisches und melodisches Moll
Hier wird es schon etwas jazziger im Klang. Die große Septime über der Molltonika ist für die Meisten schon gewöhnungsbedürftig.
StufeHMMM
IA Moll Major7A Moll Major7
IVD Moll7D7
VE7E7
Was allerdings auffällt ist, dass bis auf die Septime der Tonika, die Akkordwechsel ihre Entsprechungen in aeolisch und dorisch haben (aeolisch wie HM, dorisch wie MM). Man kann sozusagen die vier Tonleitern auf zwei Akkordverbindungsvariationen kürzen. Je nach Klangbild bzw. Stimmung, die man erreichen will, darf man sich also aussuchen wie die Akkorde zu interpretieren sind. Das heißt, man kann sich entscheiden ob man den Moll7 oder den Moll Major7 über der Tonika spielt oder man wechselt sogar zwischen den beiden. (Was auch immer man tut, es ist richtig. Sollte man jedoch mit einer Band spielen, wäre es gut, wenn diese die Abfolge auch weiß. Den, Moll7 und Moll Major7 gleichzeitig ist natürlich nicht richtig)

II - V - I in Moll

Stellen wir hierfür wieder die vier Tonleitern gegenüber (in A):
StufedorischaeolischHMMM
IIB Moll 7B Moll7 b5B Moll7 b5B Moll7
VE Moll 7E Moll7E 7 / (alt)E 7 / (alt)
IA Moll 7A Moll7A Moll Major7A Moll Major7
Für wen entscheidet man sich nun auf der II. Stufe? Für den Moll7 oder den Moll7 / b5? Bei der V war es einfach. Da sich diese in Dominantposition befindet, sollte sie eben auch eine Dominante sein. Bei der II kann man wie folgt argumentieren. Also ist der Moll 7 / b5 in dieser Position sinnvoll. Die V und die I ergeben sich aus dem was wir von der I - IV - V Verbindung bereits wissen. Somit bildet sich folgender Akkordwechsel:
II m7/b5 - V7/(alt) - I m(j)7
Spielt diesen Akkordwechsel mal so richtig langsam, jazzbluesig im 6/8 Takt. Ich habe dabei immer irgendwie ein 'altes Detektivserien' (in schwarz / weiß ;-) Gefühl.

Resümee
Es lassen sich natürlich auch alle anderen Akkordwechsel mit diesen Tonleitern realisieren. Manche werden 'strenger', andere angenehmer klingen. Es gilt immer das Selbe für jede Art von musikalischer Idee. Wenn du eine Idee hast, und / oder Dir gefällt etwas, dann ist es gut. Nur weil es jemandem anderen vielleicht nicht gefällt, ist es noch lange nicht falsch. Wenn alle das Gleiche mögen würden, bräuchten wir nur einen Musiker, einen Schriftsteller etc., weltweit.