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Kapitel 8 - Akkordverwandtschaften und Schluss Kadenzen

Akkordverwandtschaften

Prinzipiell kann gesagt werden dass Akkorde aus einer Tonart alle miteinander verwandt sind. Das bedeutet, es ist egal, welche Akkorde man wie aneinander reiht. Solange diese aus ein und derselben Tonart stammen passen sie zusammen.
Ich empfehle es einfach mal zu probieren. Wählt ein Tempo und spielt pro Takt einen anderen Akkord aus einer Tonart. Das klingt einfach nie falsch

Aber es gibt noch engere Verwandtschaften, die so nahe sind, dass der eine Akkord den anderen ersetzen kann. Einige dieser Akkorde werden Parallelen genannt.
Nehmen wir wieder die Tonart C Dur und den Akkord C Dur. Eine kleine Terz unter dem Grundton von C findet man den Ton A. Wie bekannt bildet sich über den Ton A in C Dur ein A Moll Akkord.
Schauen wir uns die beiden mal genauer an:
C DurA Moll
CA
EC
GE
Wie auffällt haben diese Akkorde 2 Töne gemeinsam. Der Grundton von C entspricht der Terz von A und die Terz von C ist die Quinte von A. Würden wir jetzt noch die Quinte vom C, das G, dem A hinzufügen hätten wir den A Moll 4 Klang, A m7. Sind doch echt viele Gemeinsamkeiten!
Eben aus diesem Grund kann der eine Akkord den anderen ersetzen. Den Paralellakkord zu einem Dur Akkord nennt man Moll Parallele. In diesem Fall, da wir die Tonika ersetzen, können wir ihn auch Tonika Parallele nennen.
Das ganze funktioniert natürlich auch über der Subdominante (Subdominant Parallele) und Dominante (Dominant Parallele). Diese Art der Verwandtschaft wird auch Terz Verwandtschaft genannt, weil sich die Grundtöne der Akkorde um eine Terz unterscheiden.

Im allgemeinen ist dies ein sehr häufig verwendetes Stilmittel um einem Akkordwechsel etwas Abwechslung zu geben. 'Knocking on heavens door' ist ein Paradebeispiel dafür. Je nach Version des Liedes wurde mal in der Strophe, wenn in G Dur, nur A Moll und im Refrain nur C Dur verwendet, oder in der Strophe abwechselnd C Dur und A Moll gespielt. Der Akkordwechsel kurz angerissen (in G Dur):
Version 1
Strophe:|| G | D | Am|Am ||Refrain:|| G | D | C | C ||
Version 2
Strophe:|| G | D | Am|Am | G | D | C | C ||Refrain:|| G | D | C | C ||

Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte Gegenklang oder Gegen Parallele. Dabei geht's anstatt der kleinen Terz abwärts die Große aufwärts. Wieder Anhand von C Dur:
C DurE Moll
CE
EG
GB
Die Terz von C Dur, E, ist der Grundton von E Moll, die Quinte, G, ist die Terz von E Moll. Würden wir das B dem C Dur hinzufügen, hätten wir den 4 Klang C Major (C j7). Das ist auch eine Terz-Verwandtschaft, weil die Grundtöne der Akkorde eine große Terz voneinander entfernt sind. Die Gegenklänge sind nicht mehr ganz so eng verwandt wie die Moll Parallelen.
Einfach mal probieren und hören was passiert.

Schlusskadenzen

...sind Akkordwechsel, welche klanglich eine gewisse Schlüssigkeit besitzen.

Der Ganzschluss oder authentischer Schluss
Der Ganzschluss ist die uns bereits bekannte Dominant – Tonika (V - I) Bewegung. Das ist die 'schlüssigste' Bewegung.

Der Halbschluss
Der Halbschluss ist die Bezeichnung, wenn eine Akkordverbindung(Lied) auf der Dominante(V. Stufe) endet.

Der Plagalschluss
So wird die Bewegung von der Subdominante(IV. Stufe) zur Tonika(I. Stufe) genannt. Dieser wird auch Amenschluss genannt, weil er Gospel typisch ist.

Der Trugschluss
Hierbei handelt es sich um die V – VI Bewegung von der Dominante zur Tonikaparallele.

Resümee

Was haben wir jetzt aus diesem Kapitel für die Anwendung gelernt?
Wenn wir Akkorde aus einer Tonart spielen, passen sie sicher zusammen, und da Akkorde und Tonleitern im Grunde das Selbe sind, trifft das auch auf Tonleitern zu.